Zügellos, Ava Pink
Zügellos v. Ava Pink
Fünf Frauen auf der Suche nach heißem, zügellosem Sex. Naomi trifft auf einen Mann, der ihr schon beim bloßen Anblick Sexfantasien beschert. Dumm nur, wenn es ausgerechnet der Ehemann der neuen Chefin ist. Und die eingefleischte Singlefrau Mia hat ein neues Lustobjekt gefunden: ihren Nachbarn Lukas.
5 frivole Kurzgeschichten
Wörter: 31.190, 101 S.
Inhalt: M/F, F/F, Anal, Oral, BDSM, Erotik, erotische Geschichten, Kurzgeschichten
Leseprobe:
Ich muss gestehen, dass ich am Samstagmorgen ziemlich aufgeregt war und mir pausenlos Gedanken über meine Garderobe machte. Innerhalb weniger Minuten verwandelte ich mein Schlafzimmer in ein Chaos. Zwanglos, ja – aber wie zwanglos? Also probierte ich all mein Zeug an, mixte es untereinander und ärgerte mich maßlos. Schließlich entschied ich mich für eine schwarze Hose im Marlene-Stil, eine weiße, enge Bluse und eine passende schwarze Weste. Schick und leger, so sollte es sein. Der Abend rückte immer näher, und auch meine Nervosität stieg an. Als ich endlich fertig vor dem Spiegel stand, atmete ich tief durch und rief ein Taxi.
Eine Stunde später klingelte ich bei Elisabeth und Killian. Das Ehepaar begrüßte mich überschwänglich, und Elisabeth schob mich ins Wohnzimmer. Sie plauderte unentwegt, während Killians Blick auf mir ruhte. Ich musste mich anstrengen, dem Gespräch mit Elisabeth zu folgen und war dankbar, als sie mir endlich ein Glas Wein anbot.
„Entschuldigen Sie mich einen Moment, Naomi. Ich muss schnell nach dem Essen sehen“, sagte sie, und ich saß nun alleine mit Killian auf der Couch.
Ich schwenkte den Wein in meinem Glas hin und her und versuchte, so unverkrampft wie möglich auszusehen. Killian räusperte sich verlegen, bevor er das Wort an mich richtete.
„Doktor Stone, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Ich weiß wirklich nicht, was da neulich in mich gefahren ist.“
Natürlich meinte er den Telefonanruf. Ich winkte ab.
„Schon in Ordnung. Das habe ich schon wieder vergessen“, log ich.
Killian sah sich kurz um, ob Elisabeth außer Hörweite war, dann sagte er leise:
„Das ist mir noch nie passiert. Ich kann es nicht beschreiben, aber ich muss ständig an Sie denken, Naomi.“
Als er meinen Namen aussprach, wurde mir ganz schwindelig. Was sollte ich darauf erwidern? Dass ich Tag und Nacht an ihn dachte? Dass ich mir lieber ein Bein abgehackt hätte, als heute hier in seiner Nähe zu sein? Mir schwirrte der Kopf. Statt Killian eine Antwort zu geben, leerte ich mein Glas mit einem Zug.
„Es geht mir ganz genauso“, hörte ich mich sagen und hätte mir am liebsten auf die Zunge gebissen.
Killian berührte leicht meinen Arm, und in mir explodierten tausend Feuerwerkskörper. Es kribbelte, und mein Hals fühlte sich trocken an. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, denn sonst hätte er mein stummes Flehen nach mehr gesehen. Mein Kopf war eine tickende Zeitbombe und drohte vor dem Schwall an Gedanken zu explodieren. Wie sollte ich diesen Abend überstehen?
„Darling“, rief Elisabeth aus der Küche, und der Zauber war vorbei. „Mix Naomi doch einen Cocktail.“
Nur widerwillig erhob sich Killian und fragte mich mit rauer Stimme, was ich trinken wollte. Als ich „Sex on the Beach“ antwortete, begann er zu lachen, und das entspannte die Situation ein wenig.
„Ich mixe Ihnen erst einmal einen Manhattan. Über das andere können wir später reden“, sagte er immer noch lachend.
Ich wurde rot und schalt mich wieder einmal für mein loses Mundwerk. Erst denken, dann reden, dachte ich verärgert.
Endlich erschien Elisabeth wieder. Sie sah ein bisschen gestresst aus, und ich vermutete, dass sie normalerweise nicht die Köchin spielte.
„Es ist in einer halben Stunde fertig“, meinte sie entschuldigend. „Ich bin eine furchtbare Hausfrau, Naomi. Weiß der Teufel, was mich geritten hat, heute Abend selbst zu kochen.“ Sie lachte und sah zwischen Killian und mir hin und her.
Ich versuchte, ein unverfängliches Gespräch zu beginnen, und lobte sie für ihre Einrichtung. Da hatte ich Elisabeths Nerv genau getroffen. Sie zeigte mir ein paar seltene Stücke, die sie aus ihren Urlauben mitgebracht hatte.
„Ich habe eine uralte Kommode aus Bali. Die müssen Sie sehen, Naomi. Sie steht im Schlafzimmer, kommen Sie“, sagte sie begeistert, und ich erhob mich.
Als wir auf dem halben Weg zur Treppe waren, klingelte das Telefon. Killian nahm ab und rief:
„Es ist für dich, Elisabeth. Die Klinik.“
Elisabeth verdrehte die Augen.
„Das darf doch nicht wahr sein“, stöhnte sie entnervt. „Killian, sei doch so gut, und geh schon mal mit Naomi nach oben. Ich bin sofort bei euch.“
Ich wollte schreien. Das konnte sie doch nicht machen. Ich, alleine mit Killian, in ihrem Schlafzimmer? Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte ich, ob ich mich einfach von der Treppe stürzen sollte. Doch es war bereits zu spät. Killian kam lächelnd auf mich zu und deutete mir an, ihm zu folgen. Und ich gehorchte widerwillig. Sobald wir im Schlafzimmer standen, zog Killian mich an sich und küsste mich stürmisch. Ich konnte mich nicht wehren, und ich wollte es auch nicht. Es war so leidenschaftlich, wie ich es ewig nicht erlebt hatte. Und es war auch so verboten.
Ich drückte ihn ein Stück von mir weg und flüsterte atemlos:
„Das dürfen wir nicht!“
„Ich kann nicht anders“, antwortete Killian leise. „Glaub mir, ich habe so etwas noch nie gemacht, aber ich will dich, Naomi.“
In mir stieg ein hysterisches Lachen auf. Das konnte unmöglich alles real sein, es durfte nicht real sein. Ich konnte Elisabeths Stimme hören und wusste daher, dass sie noch telefonierte.
„Scheiß drauf“, fluchte ich atemlos und warf mich Killian an den Hals.
Diesen Artikel haben wir im Januar 2013 in unser Sortiment aufgenommen.
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