Unterwerfung des Harems, Ferdinand von Stade
Unterwerfung des Harems v. Ferdinand von Stade
Chevalier Martin de Lyon, erst Söldner, dann Haremsbesitzer. Doch nur, weil er vom alten Sultan alle erbte, wird er von den biestigen Frauen nicht sofort als neuer Herr anerkannt. Dazu bedarf es viel mehr. Trickreicher Beischlaf ist Bestandteil jeder Intrige und mordende Attentäter lauern hinter jedem Vorhang. Doch Martin lässt sich nicht so einfach besiegen. Wie auf den Schlachtfeldern um Konstantinopel kämpft er mit offenem Visier und vögelt die mächtige Hauptfrau des Harems erst einmal ohnmächtig. Doch das fordert die erst richtig heraus ...
Raue Sitten und nackte Leiber lauern hinter den orientalischen Schleiern. Wer rassige Stuten reiten will, darf den Strick nicht vergessen.
Wörter: 22.818, 87 S.
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Leseprobe:
Er zögerte nur kurz. Dann packte er ihren kostbar bestickten Kaftan mitsamt dem tiefblauen Umhang am dezenten Ausschnitt und dem Rückenteil. Mit einem Ruck und einem hässlichen Geräusch riss es. Erst an den weichen Hüftrundungen unterbrach Chevalier Martin de Lyon seine Untat. Eine Kette mit nussgroßen Smaragden schmückte ihre Busen, der für eine etwa Vierzigjährige noch ansehnlich stand. Eben der Körper einer Frau, die viel Zeit hatte sich nur um ihn und die Genüsse für ihren Herrn zu kümmern. Sie schrie entsetzt und riss ihre tiefschwarzen Augen fassungslos auf. Ihre Hände zuckten zu den Brüsten. Martin schlug sie fort.
„Wer hat dir erlaubt, dich zu bedecken?“
Ihre Locken tanzten über die nackten Schultern. Tränen der Wut und der Angst standen in ihren Augen. „Ich ... ich bin ...“ Sie hielt die Hände zumindest als Sichtschutz mit ein wenig Abstand vor ihre Brüste.
„Du bist die Favoritin meines Freundes Sultan Suleiman al Qua’im, der in der Schlacht um Konstantinopel fiel. Nach seinem Testament und dem Zeugnis der vier Wächter-Chalaniden bin ich sein Erbe und Nachfolger.“ Martin führte ihre Arme in eine Stellung, als würde sie ihre Haare richten. Ihm gefiel es, wie die Büste dadurch erschien. „Dein Fleisch ist mein Eigentum“, flüsterte er ihr noch ins Ohr.
„Ich war seine Hauptfrau.“ Der Trotz stand ihr ins Gesicht geschrieben. Diese wunderschöne Frau mit den verführerischen schwarzen Locken und vor allem Machtgeilheit musste gedemütigt werden. Als Herrin des schier hundertköpfigen Harems besaß sie Einfluss und Ansehen. Eine Urkunde von eigener Hand des toten Herrschers würde da nicht reichen, den Palast, die Stadt, und das ganze Sultanat von den Gestaden des wütenden Meeres bis zu den scharfen Graten des grauen Gebirges zu übernehmen.
Martin riss das Gewand ohne Vorwarnung über die Hüfte, und es glitt die Schenkel hinab, wo es zu ihren Füßen liegen blieb.
„Nein!“ Die Favoritin keuchte nach Luft. Die Wut wich aus ihrem Gesicht. Angst ließ sie zittern. Mit den Händen zuckte sie, um ihre Scham zu bedecken. Aber sie traute sich nicht. Ihre Knie zitterten, als sie das Becken zurücknehmen wollte, um ihre Scham zu verstecken, was nicht einmal im Ansatz gelang.
„Strecke deinen Leib und gehorche“, raunte Martin ihr zu. „Sonst befehle ich den Stallknechten, dir Reitstunden zu geben. Wie viele gibt es davon noch im Gestüt des Palastes?“
Ihre Stimme drohte zu versagen. „Ich glaube hundertsechsundzwanzig.“
„Also, meine wollüstige Favoritin.“ Ein kurzer Seitenblick. War sie doch zumindest die neue Favoritin? „Lass dir die vier Wächter-Chalaniden vorstellen.“
Die saßen bislang ungerührt in ihren Kissen und taten sich am frischen Obst gütlich, das am Ende des Empfangsbanketts gereicht wurde. Ihre Höflichkeit ließ den Eindruck erwecken, dass sie die Nackte gar nicht wahrnahmen. Nur der fette Großwesir, der die Regierungsgeschäfte während der Abwesenheit des Sultans geführt hatte, bekam den Mund nicht mehr zu. Martin konnte nicht ausmachen, ob er die üppigen Brüste, den schimmernden Eingang ins Paradies oder gar das Smaragd-Kollier anstarrte.
„Bitte ....“, flehte sie.
Aber Martin überhörte sie. „Das ist Musil. Du kennst ihn, er hat deinem ehemaligen Herrn schon gedient.“
Mittlerweile hatten sich die vier vor der zitternden Frau aufgestellt und blickten ungerührt auf sie. Musil nickte kurz.
„Er stinkt wie ein Barbar, und sein Schnurrbart braucht eine Trimmung. Weise ihm zwei Dienerjungfrauen zu, die ihm in einem Rosenbad zu Diensten sind. Doch wie wir ihn kennen, liebt er nur seine Ehefrau, die heute Nacht kein Auge zutun wird.“
Die Männer grinsten. Die Frau schwieg. Martin tätschelte sie auf ihr Hinterteil, um sie zu motivieren.
Diesen Artikel haben wir im September 2012 in unser Sortiment aufgenommen.
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