Reif und streng, Teil 2, C. A. Reilly
Reif und streng, Teil 2 v. C. A. Reilly
Wie wurde Lady Christine zur absoluten Alpha-Frau?
Die junge Christine Radcliffe, aufgewachsen in sehr bescheidenen Verhältnissen, ist hochintelligent. Den Rohrstock lernt sie früh kennen. Schwere Schicksalsschläge lassen sie reifen, der Philosoph Nietzsche ist ihr Trost in düsteren Stunden. Ihre starke dominant-sadistische Ader eröffnet ihr eine besondere berufliche Perspektive: Händeringend sucht der britische Geheimdienst nach naturveranlagten Damen für ganz spezielle Missionen. Bald lernt die Heldin die aufregende Welt von Intrigen und Sex-Orgien im London der Swinging Sixties kennen …
Wörter: 40.700, ca. 150 S.
Inhalt: BDSM, FemDom, Dominanz, Erotik, Peitsche, Rohrstock, NS, Orgie, Sklave, Herrin, Bi, Spionage, Crime, erotisches Ebook, erotische Geschichte, Züchtigung, Erniedrigung, Fetisch, Leder, Strapon, Erotik
Leseprobe:
Christine hatte die Angewohnheit entwickelt, Menschen genau zu studieren, sie präzise zu mustern und eine sofortige Analyse anzufertigen. Eigentlich lag sie immer richtig, ließ sich nur manchmal von ihrer eigenen, allerdings immer schwächer werdenden Gutmütigkeit von harten, gnadenlosen Charakterurteilen ablenken.
Mit ihrem Blick durchbohrte sie den hübschen jungen Mann mit dem lockeren hellen Anzug, der ihr in seinem Arbeitszimmer jetzt gegenübersaß.
Ansätze von Pausbäckchen – er mag das gute Leben, folgerte sie. Wirkt ein ganz klein wenig aufgedunsen, trinkt gerne mal einen über den Durst. Große, kluge, wässrige blaue Augen. Sehr sensibel. Das blonde Haar schon ein wenig im Rückzug. Alter: circa dreißig Jahre. Raucht, hat Nikotinreste an den Pfoten. Blick: Hündisch und devot, gewiss ein eifriger Leckdiener. Ist sichtlich von meiner Strenge beeindruckt. Die ganze Zeit schon starrt er auf meine glänzenden Gouvernantenstiefel. Typus: Die gebräunte Haut und das Gebaren deuten auf Marine, auf jeden Fall Militär oder ähnliches. Verbirgt auf jeden Fall seine wahren Absichten hinter einem vordergründig jovialen Auftreten. Achtung, hier geht es nicht nur um einen Deutsch-Kurs …
„Ich bin erstaunt, Miss Radcliffe. Sie haben meinen Namen wirklich akzentfrei ausgesprochen. Das ist beachtlich für jemanden, der noch nie Kontakt hatte mit der deutschen Sprache.“
Kurz blickte er von den Papieren auf. Seltsamerweise war ein knapper Lebenslauf Voraussetzung für eine Teilnahme an dem Sprachkurs.
„Nun, Herr Schrödinger, ich lese viel, bilde mich weiter und lege großen Wert auf korrektes Verhalten.“
Sie sprach betont arrogant und herrisch, um seine Reaktionen zu testen. Dabei straffte sie ihren Leib und reckte ihre Nase gen Himmel.
Seine Augen leuchteten verräterisch auf.
„Nun, Frau Radcliffe: Wenn ich Ihren Lebenslauf betrachte, dann kommt mir das Bild einer jungen Frau in den Sinn, die wenig Chancen hatte im Leben. Gleichzeitig sehe ich vor mir einen Menschen, dem Ehrgeiz und Zielstrebigkeit ins Gesicht geschrieben stehen.“
„Interessant, was Sie alles sehen, Herr Schrödinger.“
„Darf ich fragen, warum Sie ausgerechnet Deutsch lernen möchten? Diese Sprache ist nicht leicht.“
„Ich denke, sie liegt mir. Und schwierige Aufgaben reizen mich.“
Etwas geschah in diesem Moment mit den beiden Personen, die sich gerade erst kennengelernt hatten. Sie sahen einander weitaus länger in die Augen als es sich für die Situation gehörte.
„Sie sind eine ungewöhnliche Frau“, bemerkte Schrödinger schließlich und senkte den Blick. Und rot wurde er. Es war nur ein Hauch, doch diese physiologische Reaktion bewies Christine, dass er irgendetwas vor ihr verbarg.
„Nun, Herr Schrödinger“, sagte sie und erhob sich ruckartig. „Ich pflege Menschen sehr exakt zu analysieren. Mehr noch, ich durchschaue sie auf den ersten Blick. Was auch immer Ihre Absichten sind, es gibt zwei Möglichkeiten. Ich kann jetzt gehen oder aber Sie verraten mir, was für ein Spiel Sie hier spielen. Von einem Menschen einen Lebenslauf zu verlangen, der nur eine Sprache erlernen will, ist ein wenig absurd. In Ihrer Annonce haben Sie überdies gezielt nach Frauen gesucht. Ich schließe außerdem aus Ihrem leicht überheblichen Gebaren, dass Sie es gewohnt sind, Menschen zu kommandieren. Auch sind Sie bisweilen suggestiv und forschend, suchen nach den Emotionen Ihres Gegenübers. Allerdings tun Sie das nicht sehr geschickt, wenn Sie mich fragen. Gut. Sie antworten mir nicht und zögern. Ich mag es nicht, wenn mir jemand meine kostbare Lebenszeit stehlen will. Ich finde, dass Sie ein freches Bubengesicht haben, das sehr einladend wirkt auf meine Handfläche!“
Ihren letzten Satz brüllte sie.
Warum genau sie ihm jetzt mit der flachen Hand ins Gesicht schlug, wusste sie nicht. Auch dies war ein Impuls aus ihrem Unterbewusstsein.
Sie wandte sich bereits ab, als sie ihn verzweifelt rufen hörte:
„Miss Radcliffe! So warten Sie doch! Lassen Sie mich erklären. Bitte!“
Diesen Artikel haben wir im September 2014 in unser Sortiment aufgenommen.
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