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Lehrjahre eines Lüstlings, Ferdinand von Stade

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Lehrjahre eines Lüstlings v. Ferdinand von Stade

Als Sohn des Scharfrichters gewinnt Magnus im Handwerk seines Vaters wenig Freunde. Das merkt er schnell. Den gewitzten Kerl schnippt sich so manche Bürgersfrau flink ins Federbett oder die Bauernmagd ins Stroh. Selbst im Nonnenkloster kann niemand die Finger von dem lassen, der sein Richtschwert lieber in die nächste Scheide als in den nächsten Übeltäter steckt. Bis er schließlich auf eine sonderbare Müllerstochter trifft, die einen Tag nach der Liebesnacht schon hochträchtig zu sein scheint. Doch so schnell lässt sich Magnus nicht ins Bockshorn jagen und kämmt mutig der schlafenden Müllersfrau ihre Scham im Mondenlicht. Erst die verrückte Nachricht, dass die Erde rund sei bereitet seiner Wanderschaft ein jähes Ende.

Zwei x Stade-Erotik.
Treibt's die Begierde mit der Fantasie, wird das Abenteuer zum Orgasmus.

Wörter: 7.244, 26 S.

Inhalt: Sex M/F, oral, erotische Geschichten, erotische Literatur, Kurzgeschichten, Verführung

 

Leseprobe:

Einen Vollmond später saß der Henkerssohn mit einem Gesellen der Goldschmiedekunst, der auf Wanderschaft war, am Feuer, und sie brieten sich einen Hasen, der durch einen dummen Zufall hinten von der Ladefläche fiel, just als Magnus vorne den Kutscher nach dem Weg fragte. „Komm mit mir nach Süden, das sind die Mädchen schwarzhaarig und die Geschmeide teuer“, lockte der falsche Mönch den Gesellen. Der lehnte ab.
„Mein Beutel ist leer und meine Schmuckproben fort. Mir bleibt nur noch der Weg in Schande zurück in die Werkstatt meines Vater.“
Magnus erschrak. „Was ist geschehen, bist du unter die Räuber gefallen?“
„Nicht unter die Räuber, sondern unter die Müllerstöchter.“ Dabei musste der arme Geselle wieder lüstern lächeln.
Magnus rückte näher zu seinem Gefährten. „Erzähle, aber nicht zu kurz.“
Der Angesprochene nahm noch einen kräftigen Schluck aus einer ebenfalls von einem Wagen gefallenen Flasche Wein und begann: „Ich kam vor wenigen Tagen, reich an Erfahrung und hungrig im Leib aus dem Schwäbischen in dieses lauschige Tal. Schon von Weitem hörte ich das lustige Klappern der Mühle mit ihrem Wasserrad. Endlich etwas zu Richtiges zu essen und einen gut gefüllten Getreidesack unter meinem Kopf, so hoffte ich. Doch es kam viel schöner.“
„Schöner?“ Magnus glaubte nicht richtig gehört zu haben.
„Bist du nach zwei Wochen rauer Köhlerarbeit, um sich ein paar Bissen zu verdienen, und zwei Wochen schweren Holzschlagens für die Sägerei bei deiner Wanderschaft um ein paar Büsche gebogen und hast eine blonde Jungfer gesehen, die die Wäsche im Fluss klopft?“
Magnus grinst. „Natürlich, die Wäscherinnen, ob alt oder jung, lösen sich bei der schweren Arbeit gern die Verschnürung an der Brüstung und stecken die Röcke hoch. Doch ein Mannsbild, das sich nähert, hat schnell einen nassen Lumpen im Gesicht.“
„Damit habe ich auch gerechnet, deshalb habe ich mich leise genähert. Sie hockte breitbeinig am Ufer, die nackten Füße im Wasser, den Rock zurückgezogen und ein Wäschestück zwischen den Schenkel. Durch das Klopfen mit einer Bürste hat sie mich wahrscheinlich nicht gehört.“
„Du hast dich angeschlichen?“
„Aber ja doch. Den Anblick kann ich mir doch nicht entgehen lassen. Das Kleid über den halben Arm rechts und links heruntergezogen. Das Haar hochgesteckt, damit ich auch ja bis in die Tiefen des Ausgeschnittenen blicken konnte.“ Der Geselle leckte sich die Lippen ob der Erinnerung.
„Und? Wie waren die Brüste? Die eines Mädchens oder die einer Frau?“ Magnus’ Augen begannen zu leuchten, als der Erzähler zwei größere Obststücke vor sich als groben Maßstab andeutete.
„Schließlich waren die durch die lockere Schnürung doch noch so hochgepresst, dass ein Goldschmiedgeselle nicht mehr an Kupfer und Topas denken mag.“ Er machte eine Kunstpause, als ob jetzt ein besonderes Schmankerl käme. „Hast du einer Wäscherin Brüste schon einmal schmatzen hören?“ Sinnlich schloss er die Augen.
„Schmatzen?“
„Schmatzen“, bestätigte der Erzähler. „Der rollende Schweiß auf ihnen, die heftige Stoßbewegung ihrer Bürste, ließen ein vernachlässigtes Körperteil in mir mächtig wachsen.“
„Wirklich geschmatzt?“
„Bei jedem Bürstenstoß, wenn sie zusammengeprallt und wieder auseinander gefedert sind.“
„Da hast du noch an dich halten können?“
„Eigentlich nein.“
Magnus hob fragend beide Augenbrauen. „Eigentlich?“
„In just diesem Augenblick gönnte sich die Waschnymphe eine kleine Pause. Ließ sich mit dem bezauberndsten aller Stoßseufzer zurück auf das Gras des Ufers fallen und schloss die wundervollen Augen.“
„Sie hat dich gesehen.“
„Mich?“
„Natürlich dich.“ Magnus wollte kurz ärgerlich werden, weil der Erzähler die weiteren Geheimnisse der Geschichte immer wieder verzögern wollte.
„Sie hat mich nicht gesehen, aber ich habe sie gesehen.“
Magnus lächelte wieder sinnlich. „Die aufgeschnürten Brüste?“
„Ja.“
„Die nackten Schenkel?“
„Ja.“
„Das Haar auf ihrer schweißnassen Haut?“
„Ja.“
„Ihren zarten Mund?“
„Auch den. Sogar mit Zunge, die ständig ihre Lippen netzte.“
Der Goldschmiedgeselle pausierte wieder und machte den Anschein, das Lagerfeuer mitsamt seinem Kameraden vergessen zu haben und nur noch in sinnlichen Erinnerungen zu schwelgen.
„Und dann?“ Magnus bekam das Gefühl, gleichzeitig zu verhungern und zu verdursten.
„Was dann?“
„Du hast doch gesagt, du bist unter die Müllerstöchter gefallen. Also was geschah weiter?“
Der Angesprochene tat, als würde er sich daran erinnern, dass er weitererzählen wollte.
„Ich musste mich kratzen. Es ging nicht anders. Es musste einfach sein.“
„Das Kratzen?“
„Meine Hose wurde an einer Stelle schon ziemlich eng.“
„Und?“
„Das hat sie wohl gehört. Weißt du, wir Wandergesellen haben nur Hosen aus rauem Stoff am Leib. Wie ihr Wandermönche.“
„Sie hat die Augen aufgemacht?“
„Ja. Hat mich sofort entdeckt. Keusch mit ihren Händen ihren Busen bedeckt, und ich glaube, sie ist sogar errötet.“
Magnus gierte danach mehr zu hören. Er atmete hörbar lauter.
„Und du? Was hast du gemacht?“
„Ich habe mich natürlich gefreut.“
„Dass sie ihre schweißnassen, fülligen, hochgedrückten Brüste bedeckt hat?“ Magnus genoss, jedes Wort auszusprechen, um das weibliche Attribut, welches er vor seinem geistigen Auge sah, zu beschreiben.
„Dass sie vor Schreck ihre gespreizten, nicht weniger schweißnassen, unbedeckten Schenkel vergessen hatte. Ich sage nur: blond.“
„Blond? Haare an den Beinen?“
„Quatsch mit Klopsen. Ich meine um die Lippen, die sich wie eine exotische Frucht aus tausend und einer Nacht süß öffnet.“
Magnus wagte kaum zu atmen. Der Goldschmiedgeselle beobachtete lustvoll die Mimik, als sich das Bild des Beschriebenen in der Fantasie seines Zuhörers langsam vor seinem Geist offenbarte. „Blond?“, vergewisserte er sich noch einmal, um sicherzugehen, dass er alles richtig interpretierte.
„Blond“, schob der Erzähler nach. „Das heißt, flaumartige Härchen. Fast ein Nichts zwischen dem Auge und dem Portal zur Glückseligkeit.“
„Und ihr Kleid?“, fragte Magnus noch einmal nach, der das alles nicht glauben konnte.„Lag auf ihrem Bauch hochgerafft und gesteckt.“
Er schnaufte schwer ein und aus. „Und du? Hast du sie auf ihre unerkannte Notlage aufmerksam gemacht?“
Die Antwort kam verzögert. „N ... nein. Ich habe mich stattdessen vorgestellt. Stand und Namen. Habe ihr erzählt, dass sie das wundervollste Geschöpf auf Erden sei und dass ich nicht wisse, ob nun eine Elfe, Nymphe oder griechische Göttin vor mir weile. Ich glaube, meine Komplimente kamen an, denn daraufhin stellte sie sich artig als die jüngste Müllerstochter von der Mühle vor, die man im Tal klappern hörte. Daraufhin sagte ich ihr, dass mein Ziel für heute diese Mühle sein in der Hoffnung, einen Bissen zu Essen und ein Nachtlager zu finden. Aber noch bevor ich Hunger und Durst löschen möchte, quält mich seit selbigem Augenblick die Sehnsucht, dieses blonde Traumwesen zu küssen. Sonst würde ich einen grauenvollen Tod sterben müssen, schlimmer als Verhungern oder Verdursten. Denn Sehnsucht ist die schlimmste aller Qualen. Sie möge mir doch bitte einen Kuss gewähren.“
Magnus sog jedes Wort auf. Begierig, nichts zu versäumen. „Und, hat sie dir einen Kuss gewährt?“
„Es war zwar mehr gehaucht als gesagt, aber sie hat gewährt.“
„Und du hast die Holde auf die Stirn geküsst? Gar auf die Wange oder auf den Mund?“
„Weder noch.“ Für einen Augenblick glaubte Magnus nicht zu verstehen. Doch bevor er nachfragen konnte, erzählte der Goldschmiedgeselle weiter. „Ich fiel wie ein Dürstender zu Boden, und drängte mit sanfter Gewalt zur Quelle, von der ich mich zu laben gedachte. Meine Lippen pressten sich auf die ihren. Meine Zunge teilte den zarten Wall und drang ein. Forschte nach allem, was dahinter zu finden war.“
„Mit der Zunge? Und was hat sie gemacht?“
„Sie hat gefiept.“
„Gefiept? Wie konnte sie das, während du sie küsstest?“
Der Erzähler überging galant diese Zwischenfrage.
„Sie fiepte wie ein Katzenbaby auf der Suche nach seiner Mutter. Ich umarmte ihren Po, wie ich den Kopf dieser Frau umarmt hätte, wenn der Kuss anders ausgefallen wäre. Zwischen ihren Schenkeln hielt ich sie fest und an mich gedrückt.  Die Feuchtigkeit, auf die ich stieß, war nicht vom Wasser und nicht vom Schweiß. Sie kam aus dem Innersten und lockte tief hinein.“
„Was hat sie gemacht?“, flüsterte Magnus in der Befürchtung, ein zu lautes Wort könnte den Erzähler unterbrechen.


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