Die Göttin v. Claas van Thijs
Mick und Frank sind Musiker, 50, und Jugendfreunde, die sich vor drei Jahren komplett zerstritten haben. Frank möchte eine Aussprache herbeiführen und lockt seinen Freund dafür auf ein Festival an den Neusiedler See. Das Lockmittel ist dabei die alte 67er Citroën DS Usine Cabriolet – unter Kennern schlicht Die Göttin genannt.
Mick nimmt das Angebot an – insgeheim ist auch er einer Aussöhnung nicht abgeneigt. Unterwegs trifft Mick auf die witzige Philosophiestudentin Laura, die eine Mitfahrgelegenheit sucht. Es entwickelt sich eine interessante, kurze, aber heftige FemDom-Affäre zwischen den beiden.
Laura nimmt Mick mit zu ihrer Ziehmutter Hanna, die den Musiker sofort fasziniert. In intensiven Gesprächen kommen sie sich näher, und er erfährt, dass Hanna unter ziemlich mysteriösen Umständen zu einem SM-Studio im Keller ihres Hausen gekommen war, das sie stundenweise vermietet, in dem sie jedoch selbst nicht mehr arbeitet. Die beiden finden Gefallen aneinander und verlieben sich.
Beim Treffen am Neusiedler See kommt es schließlich zu dem erwarteten Showdown mit unerwartetem Ende …
Nach dem Erfolgsroman "Abgründe ihrer Lust" beleuchtet Claas van Thijs dieses Mal die andere Seite der Medaille. Das Interessante an dem Roman ist, dass er in enger Zusammenarbeit mit einer befreundeten, dominanten Frau entstanden ist, die dem Autoren ihre Sicht der Dinge vorbehaltslos vermittelte. Auf diese Weise entstand eine authentische Geschichte, die im Hauptstrang oft auf tatsächliche Ereignisse zurückgreift, auch wenn es die Personen in dieser Form nicht gibt.
Der Autor wechselt bewusst auf oft kaum merkliche Weise die Erzählperspektive von Mick hin zu Hanna. Auf diese Weise kann dieses Buch auch dazu dienen, die Leserin oder den Leser auf "die andere Seite" mitzunehmen, und sie verstehen zu lernen, ohne dass der Spannungsbogen dabei abreißt.
Wörter: 61.000, ca. 224 S.
Inhalt: FemDom, BDSM, D/s, Flag, Rohrstock, Peitsche, Gerte, Klammern, Nadeln, NS, Polecken, Rimming, Strap-On, Dilatoren, Erotik
Leseprobe:
Mick fühlte sich pudelwohl in Lauras Welt. Vieles war neu für ihn, aber alles war ungemein sinnlich. Der Geruch unter Lauras Achseln machte ihn nicht nur unglaublich geil, er fühlte sich seltsam geborgen. Ihm fiel seine Mutter ein, auch sie hatte damals so gerochen, als er sie als Kind umarmte.
„Hey! Lass mich runter!“, flüsterte sie und riss ihn aus seinen Gedanken.
Seine Geilheit war beim Gedanken an seine Mutter ohnehin etwas abgeklungen, und nachdenklich ließ er sie runter. Sie gingen noch ein Stück und kamen an eine weitere Lichtung, in deren Zentrum ein kleiner, von Seerosen überwucherter Weiher lag.
„Mein Gott, ist das schön hier!“, schwärmte Laura andächtig.
Um sie herum war nichts zu hören, was nicht Natur war. Sie setzten sich und lauschten den Vögeln, den Kröten und den Insekten.
Dann flüsterte sie: „Zieh dich aus, Mick!“
Mick drehte sich nach ihr um, ihr Blick ließ keinen Zweifel daran, dass sie das jetzt genau so meinte. Er zog sein T-Shirt aus. Zögerlich warf er ihr einen fragenden Blick zu. Ihr aufforderndes Nicken ließ seinen Gürtel öffnen, er schlupfte aus seinen Schuhen, streifte seine Jeans, seine Socken und zuletzt auch noch den Slip ab. Sie sammelte seine Kleider ein und verstaute sie in ihrer Tüte.
„Kommst du? Ich möchte noch ein Stück gehen!“, sagte sie, während sie ihre Hand nach ihm ausstreckte.
Mick war nicht eben begeistert. Zwar spürte er eine nie gekannte Erregung, doch dadurch war sein kleiner Freund zu nicht unbeträchtlicher Größe angewachsen. So „halbsteif“ durch den Wald zu gehen war ihm äußerst unangenehm. Er nahm dennoch ihre Hand, und sie gingen weiter. Micks Schritte waren linkisch, der Waldboden um den Weiher herum war zwar weich, doch es lagen etliche kleine Steinchen, Ästchen und allerhand dorniges Gestrüpp herum, das sich in seine Füße bohrte.
„Du solltest öfters barfuß gehen, Mick. Du machst gerade keine sehr männliche Figur“, lachte sie.
Mick war etwas angefressen. Ausgelacht zu werden, mochte er nicht, und hier zu gehen war sehr schmerzhaft.
„Oooch, was hat denn unser Mick? Bist du beleidigt? Ist es dir nicht recht, wenn ich mich amüsiere?“
„Nein, äh doch … Schon! Es ist nur …“
„Sprich dich ruhig aus, Mick!“
„Ich mag es nicht, wenn man mich lächerlich macht, Laura.“
Laura schaute ihn mit einem liebevollen Blick an. „Auch nicht, wenn du mir dabei sehr viel Spaß bereitest?“
„Was macht dir Spaß dabei, einen Mann zu sehen, der sich vor dir blamiert?“
Sie ging auf ihn zu, stand jetzt direkt vor ihm und schaute zu ihm auf.
„Knie dich hin, Mick, so möchte ich nicht mit dir reden!“
Mick kniete sich etwas widerwillig vor sie, sein Kopf war jetzt in Höhe ihrer Brust.
Sie streichelte seine Wangen, während sie sich hinter ihn stellte.
„Mick, es macht mir Spaß, einen Mann …“ Zärtlich fuhr Sie mit ihrem Handrücken an seinem kräftigen Oberarm entlang. „… einen richtigen Mann zu sehen, der sich für mich klein machen lässt. Ich weiß, dass auf dem Boden hier überall stacheliges Zeug liegt, und ich will spüren, dass du das für mich tust.“
„Warum machst du dich dann über mich lustig, Laura?“
Laura nickte verständnisvoll. „Weil ich auch will, dass du dich mir beugst, Mick. Ich mag deinen Stolz und den sollst du dir bewahren, Kriecher widern mich an. Aber ICH sollte für dich über deinem Stolz stehen. Damit musst du klarkommen, wenn du mich sexuell anmachen möchtest. Kannst du das?“