Der kleine Janni, Annika Senger
Der kleine Janni v. Annika Senger
Jan ist entschlossen, mit seiner Chatroom-Bekanntschaft Vivian im Hotel eine wilde Nacht zu erleben. Doch ist auch der "kleine Janni" mit dabei?
Wörter: 1.620, 9 S.
Inhalt: Erotik, Romantik, Sexgeschichten, erotische Geschichten, Kurzgeschichten
Leseprobe:
Ihre Haut fühlt sich warm und weich an, fast ein wenig wie die Seidentücher seiner Mutter. Jans Hände kneten zum ersten Mal die festen, makellosen Schenkel eines jugendlichen Körpers. Babys Haut ist voller Dellen und ausgeleiert, obwohl sie nur vier Jahre älter ist als diese schwarzhaarige Schönheit, die jetzt nackt vor ihm auf der Bettkante sitzt. Er schaut auf die Uhr. Es ist schon 16:30 Uhr, um 18 Uhr wird seine Mutter das Abendessen servieren. Länger als eine halbe Stunde sollte sein heimliches Stelldichein mit Vivian nicht dauern.
Ob schon viele Paare in diesem Hotelzimmer Sex gehabt haben, fragt er sich. Sie lächelt nervös. Ihre Augen sind grün und katzenartig, das schmale Gesicht wirkt zerbrechlich wie Porzellan. Vorsichtig berührt er ihr Haar. Er fährt mit der Hand über ihr Ohr. Es piept. Das Geräusch kommt anscheinend von ihr. Sie blickt zu Boden, verlegen.
„Mein Hörgerät. Wie peinlich!“ sagt sie leise.
„Armes Mädchen“, denkt er. „18 Jahre und schon schwerhörig.“ Er nimmt sie in den Arm und streichelt ihren Rücken. Jeden einzelnen Wirbel kann er ertasten. Ob Baby jemals so schlank war?
„Das muss dir doch nicht peinlich sein“, tröstet er sie. Auf ihren herzförmigen Lippen klebt hellroter Lippenstift. Er möchte sie küssen – zärtlich und intensiv. Würde sie einen ihr völlig unbekannten Mann lassen? Irgendwo hat er gelesen, dass manche Frauen Küsse auf den Mund als wesentlich intimer empfinden als den sexuellen Akt an sich. Baby hat ihm gleich beim ersten Date ihre feuchte Zunge in den Rachen geschoben. Es war Ekel erregend! Beinahe hätte er sich an diesem fetten Stück Fleisch erbrochen. Danach gab es nur noch ungeschicktes Rumgeschmatze, aber keine Küsse. Noch nicht einmal darin ist Baby begabt.
„Würdest du mich küssen?“ fragt er Vivian zaghaft. Er ist sich nicht sicher, ob das ihr richtiger Name ist oder nur ihr Nickname aus dem Chat-Forum. Sie ist so anonym wie das Hotelzimmer, in dem sie gleich Sex haben werden.
„Ja, warum nicht?“ antwortet sie, als wäre es selbstverständlich, zärtlich zu ihm zu sein. Sie ist die zweite Frau, die es ihm erlaubt, sie zu küssen. Baby schmeckt zu oft nach billigem Automaten-Kaugummi. Vivians Geschmack ist eher salzig mit einer nicht zu verleugnenden Knoblauch-Note. Wahrscheinlich hat sie zu Mittag Döner gegessen. Von ihrem Hals strömt ihm ein dezenter Erdbeerduft entgegen. Ihre Zunge kitzelt an seinen Lippen. Es ist ihm unangenehm. Sie soll damit aufhören! Aufeinander prallende Zungen sind ihm zu glitschig und fordern zu viel. Wahrscheinlich erwartet sie von ihm, sich vor ihr auszuziehen. Warum sollte man wie im Sexfilm nur immer hüllenlos intim werden? Er friert ohne seinen Anzug. Bald ist es wieder an der Zeit, lange Unterhosen zu tragen, spätestens im November. Seine Mutter hat ihm schon drei neue gekauft.
„Ist es dir eigentlich sehr wichtig, wenn wir beide nackt sind?“ hakt er nach.
„Wieso? Ist doch normal.“
Vivian hat wohl wie die meisten Mädchen in ihrem Alter zu viele Softpornos gesehen. Aufklärungsfilme aus den 70ern, wie man sie damals in Westdeutschland gedreht hat.
„Weißt du, ich muss nachher noch zu einem Meeting mit Kollegen. Mein Hemd könnte zerknittern“, sagt er und öffnet den Verschluss seiner Hose. Er will endlich wissen, ob Viagra bei seinem kleinen Janni die in der Packungsbeilage beschriebenen Wunder wirkt. Unnötig, die Hose komplett auszuziehen. Es reicht, die Unterhose ein Stück weit abzustreifen, um sein Geschlechtsteil freizulegen.
Diesen Artikel haben wir im Dezember 2007 in unser Sortiment aufgenommen.
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